(lacht) die Geschichte hat nichts mit Musik zu tun! Vor einigen Jahren war mittags relativ viel los. Eine Dame ist reingekommen und wollte eine Speise to go. Ich hab sie gefragt, ob sie 10 Minuten Zeit oder ob am Markt noch was zu tun hat. Sie hat gesagt es sei kein Problem und sie komme in 10 Minuten wieder. Ein Stammgaststand draußen bei den Stehtischen und hat in dem Moment zu ihr gesagt: »Des könnens vergessn, des schofft der nie!«Das war dann auch wirklich so, nach 10 Minuten ist die Dame wieder gekommen, aber ihre Bestellung war noch nicht ganz fertig. Ich hätte noch einige Minuten gebraucht.Noch am selben Nachmittag ist der Stammgast in den Printshop, der damals gegenüber war, und hat dieses Schild für mich machen lassen. Roman Singer ist mein Name und «the slowhand» die Geschichte, dass ich zu langsam war und es nicht geschafft habe.
So ungefähr sind es jetzt 10 Jahre, davon neuneinhalb geöffnet, weil ich 4-5 Monate umgebaut habe. Am 1. April habe ich dann aufgesperrt.
Ich war in der Autobranche. Ich habe KFZ-Mechaniker gelernt und 10 Jahrein der Werkstatt gearbeitet. Dann habe ich meine Meisterprüfung gemacht und weitere 20 Jahre im technischen Kundendienst gearbeitet.
Ich koche schon seit meinem 13. Lebensjahr mit Begeisterung. Nach 30 Jahren in der selben Firma haben wir einen neuen Chef bekommen, der partout nicht mehr mit mir wollte, da habe ich beschlossen mein Projekt umzusetzen. Ich habe es versucht und es hat geklappt. Jetzt bin ich seit bald 10 Jahren da, und ich habe Spaß daran.
Mit der neuen Marktordnung bin ich ganz und gar nicht zufrieden. Ein paar Dinge betreffen mich nicht wirklich, ein paar Dinge betreffen mich akut. Hauptsächlich sind es die Kern Öffnungszeiten, die für mich absoluter Schwachsinn sind und mich dazu verpflichten zu Zeiten dazu sein, wo ich durch 10 Jahre Berufs-,Stand- und Markterfahrung weiß, das sich keine Gäste habe. Zu anderen Zeiten wo ich vielleicht Geschäft machen könnte, muss ich nicht da sein, wenn ich aber dann auch da wäre komme ich im Endeffekt als Einmannbetrieb auf eine 75 Stunden Woche. Sogar auf 80 Stunden, mit den diversen administrativen Tätigkeiten, die ja dann beginnen, wenn ich hier den Rollbalken schließe. Es ist ja nicht so,dass wir dann fertig sind.
Ich möchte die Jahre bis zur Pension hier in einem angenehmen Rahmen und Umfeld verbringen, respektive, dass die Stadt Wien mit einer erneuten Novellierung der Marktordnung die Rahmenbedingungen für diejenigen, die hier arbeiten vernünftig gestaltet.
Ich hoffe es wird besser, ja. Ich bin auch sehr engagiert, dass es in dem einen, mir wichtigsten Punkt, Änderungen gibt.
Am Markt selbst, mit denjenigen die es betrifft, grundsätzlich die Gastronomie.Gemüse, Fleisch usw. die sind eh da.Mein Nachbar (anm.: Mandu), das Weinlokal, der Italiener vorne, was sollen wir um 8 Uhr in der Früh verkaufen? Kaffee könnten wir alle verkaufen, aber es verbindet uns keiner mit Kaffee. Man geht zum Roman nicht Kaffee trinken. Ich bin kein Kaffeehaus. Mein Klientel hat sich über die Jahre in eine ganz andere Richtung entwickelt: Mittagsgeschäft. Und nicht Abendgeschäft oder Morgengeschäft oder wie auch immer. Auf der anderen Seite, die Personen, die morgens um 8 Uhr Wein oder Bier trinken, die wollen wir am Markt ja überhaupt nicht haben. Das wären aber im Endeffekt diejenigen, denen ich was anbieten könnte.
Ich kann mir absolut vorstellen etwas anderes zu machen. Was ich mir vorstelle, kann ich aber nicht mehr alleine machen, da würde ich zumindest eine zweite Person brauchen, die genau so ein Narr ist wie ich. Nicht für die Küche,aber für den Servicebereich, allerdings mit dem gleichen Zugang zur Küche wie ich. Es müsste eine Vertrauensperson sein. Dazu braucht es natürlich auch eine passende Location, dann könnte ich mir vorstellen den Betrieb vom Mittags- auf das Abendgeschäft zu verlagern.
Altwiener Küche, österreichische Küche,italienische Küche, vorrangig Pastagerichte und ein paar Ausreißer in die asiatische Küche. Es gibt viele Gerichte die ich gerne koche, aber nicht ein spezielles.Die Gerichte, die der Gast am liebsten isst, sind die Gerichte, die ich am liebsten koche. Wenn ich etwas kochen müsste,das ich selber nicht gerne esse, würde es mir nicht gelingen. Eines meiner persönlichen Lieblingsgerichte ist Kalbsbraten mit Reis und gebratenen Nieren, das koche ich aber hier nicht.
Super, gerne!