Entstanden aus dem Interesse an den Herausforderungen und Schwierigkeiten mit enormen Datensätzen, setzt sich Balàzs Cserpes zum Ziel, sich mit dem Thema kritisch auseinander zu setzen und die Raumplanung zu motivieren dies ebenso zu tun. Denn im Studium der Raumplanung wird das Thema nur oberflächlich und vor allem mit einer gewissen Skepsis angerissen. Zunächst beschäftigt sich Balàzs Cserpes mit der gesamten Reichweite der Thematik, führt bedeutende Theorien an, diskutiert gesellschaftliche und ethische Themen, untersucht relevante Projekte und erklärt den Kosmos von Twitter. Es folgt ein Einstieg in die Welt der Informatik und Mathematik und in deren Methoden. Das zwingt Balàzs Cserpes zum Erlernen der Programmiersprache, worin er große Freude und Freiheit entdeckt. Die erlernte Theorie wendet er in seiner Studie an. Vom 16. Mai bis 23.Oktober 2018 sammelt er aus London, einer Stadt mit verhältnismäßig vielen Twitter-Usern, 8,3 Millionen Tweets. Die Menge an Tweets verspricht mehr als sie hergibt, wie sich herausstellt. Es tauchen im Laufe des Arbeitsprozesses Probleme mit der Verortung auf. Nur 0,64%weisen einen geographisch korrekten Standpunkt auf, was umgerechnet 0,2% der Bevölkerung Londons ausmachen würde. Am Ende eines langen Filterungs- und Transformationsprozesses, der unendliche Kombinationsmöglichkeiten zulässt und somit unterschiedliche Ergebnisse hervorruft, ist es schwierig zu einem Schlusspunkt zukommen. Der Datensatz resultiert in Summe in sehr allgemeine logische Aussagen, die für die Raumplanung kein direkt anwendbares Material repräsentieren. Das missglückte Vorhaben wird nicht verschwiegen sondern souverän dargelegt.  Und trotzdem, Balazs Cserpes' Aufforderung an Raumplanerinnen und Raumplaner ist, sich auf die sehr wohl vorhandenen Potentiale von Big Data einzulassen. Das Feld soll nicht anderen Akteurinnen und Akteuren überlassen werden, sondern auch von der Raumplanung aktiv genutzt werden.