Eine Reise in vier Kapiteln
Ein Buch, das eine Reise erzählt. So unmittelbar und leibhaftig, weil Hakan Demirci sie eigens durchlebt hat. Sie führt durch den mediterranen Raum, ins südliche Andalusien, in die raue Sierra Nevada, bis in ein kleines abgelegenes Landgut an einem Olivenhain. Hier entsteht ein lange und intensiv ausgereifter Entwurf für Ruhesuchende Reisende.
Die Reise beginnt vor zehn Jahren mit dem Wunsch Andalusien zu durchqueren. Sieben Jahre später findet die einmonatige Reise statt.Weitere zwei Jahre später erinnert sich Hakan Demirci, auf der Suche nach einem Diplomthema, an ein Foto aus dieser Zeit und an ein Landgut im Nirgendwo der Sierra Nevada. Er macht sich auf die Suche und findet mithilfe seines Gedächtnisses und mit etwas Glück das Cortijo Albercon wieder. Es folgen weitere Reisen mit dem Ziel, so viele Informationen und Eindrücke wie möglich aufzusammeln. Nebenbei belegt er einen Spanischkurs, um sich beim nächsten Mal mit mehr als nur Händen und Füßen verständigen zu können. Die Wege dieser Reise sind schön und lang. Unzählige mäandrierende Wanderrouten führen hindurch, und zur Idee, dass eine Raststätte für stille Durchreisende dem Landgut gut tun würde. Die spanische Sierra Nevada zeichnet sich durch raues Gebirge, einsame Flächen und dazwischen liegende fruchtbare Terrassierungen für die Landwirtschaft aus. Hakan Demirci packt gleich ganz Andalusien in seinen Entwurf für eine Herberge hinein. „Mit bewusst gesetzten Körpern soll aus mehreren Einzelteilen eine Einheit geschaffen werden, die sich natürlich in die Kultur und Landschaft der Region einfügt.“ Stark abgeleitet vom Typus der Karawanserei reihen sich hinter dem Jahrhunderte standhaften Bestandsgebäude zwölf Wohneinheiten und eine im Berghang eingebettete, einem Hamam ähnliche Nasszelle entlang einer massiven Mauer und setzen das Thema des Weges fort. Nun muss die Geschichte aufgeschrieben werden. In vier Kapiteln – Ort,Bauform, Freiraum, Wege – wird das jeweilige architektonische Element in Bezug auf die Region erörtert und gleichzeitig auf das Projekt angewendet. Wort für Wort, Bild für Bild, trägt es uns durch diesen Ort. Und am Ende von vier Kapiteln glaubt man dieser Reisende selbst gewesen zu sein.