Magdalena Lampe

Planen und Bauen für Menschen mit Sehbehinderungen
– Kennzeichnung von Glasflächen

e259.3 Institut für Bauphysik und Bauökologie
Betreuung Ardeshir Mahdavi

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Um sich orientieren und sicher bewegen zu können, benötigen Menschen mit Sehbehinderungen kontrastreiche Markierungen von Hindernissen wie beispielsweise Treppen, Glasflächen oder Bahnsteigkanten. Nach einem freiwilligen Praktikum beim Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich war Magdalena Lampe klar: „Ich will die Lebensqualität von Menschen im Hier und Jetzt verbessern.“

Welt weitleben ungefähr 246 Millionen Menschen mit einer Sehbehinderung. Als sehbehindert gelten nicht –wie fälschlicherweise oft angenommen –Blinde, sondern jene, die trotz einer optimalen Korrektur, etwa durcheine Brille oder Kontaktlinsen, keine normalen Sehfunktionswerte erreichen.Kontrastreiche Markierungen stellen für diese Menschen ein unerlässliches Mittel dar, um sich in alltäglichen Situationen sicher zurecht findenzu können. Oftmals sind diese Kennzeichnungen jedoch trotznormativerVorgabenunzureichend ausgeführt und erfüllen nicht die verschiedenenAnforderungen von sehr unterschiedlich ausgeprägtenSehbehinderungen.Orientierungselementemüssen gut ausgeleuchtet sein, die Anordnung von kontrastierendenoder gemusterten Flächen darf nicht zu visuellen Täuschungenführen, Reflexionen und Spiegelungen müssen vermieden werden,und vor allemmüssen die Elemente einen ausreichenden Leuchtdichtekontrast aufweisen.Dieserist ein Hauptparameter für die Erkennbarkeit von Markierungen. Erist ein bestimmendes Maß dafür, wie sehr sich visuelle Informationvon der Umgebung abhebt und wird vom menschlichen Auge alsHelligkeitsunterschied wahrgenommen. Ist also der Unterschiedzwischen der Leuchtdichte eines Gegenstandes und der Leuchtdichteseines Hintergrundes groß genug, ist ein Erkennen leichter möglich.AufBasis mehrerer Einflussfaktoren entwickelt die Diplomandin MagdalenaLampe ein Testsetting,um darausErkenntnisse für die bessere Gestaltung von Glasflächenmarkierungenziehen zu können.Mitden Versuchsergebnissen schafft sie Menschen mit Sehbehinderungeneine Argumentationsgrundlage,um dieNotwendigkeit von Glasflächenmarkierungen für sie deutlich zumachen. Außerdem lässt sie Architekten und Architektinnen dieAnsprüche sehbehinderter Menschen besser verstehen. Sie hinterfragtbisherige Normen, öffnet Gestaltungsmöglichkeiten und verbessertschlussendlich die Benutzungssicherheit und damit die LebensqualitätVieler.

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