„Viele unterschiedliche Gruppierungen forderten im Laufe der letzten Jahre mehr Demokratie, Transparenz und Einflussnahme.“ 

Julia Sonnleitner
5 / 59

Im Gespräch mit
Julia Sonnleitner

Nachdem Julia das Masterstudium Architektur beendete, zog sie zurück in die Ukraine. Ihr Diplomarbeitsthema führte zu einer beruflichen Spezialisierung und so begann Johanna als Projektkoordinatorin und Kuratorin bei raumplanerischen Organisationen zu arbeiten. Gleichzeitig gründete sie, zusammen mit ihrem Kollegen Dima Isaiev, die Nichtregierungsorganisation Misto Diya. Hauptziel der Organisation ist die Entwicklung von Wohngemeinden, unter der Berück- sichtigung der Bedürfnisse der Bewohner.

Wie lange hast du insgesamt an deiner Diplomarbeit gearbeitet?

16 Monate


Wie ist dein Thema entstanden?

Durch Anregung von Außen, von einem Verein

Warum hast du dein Thema gewählt?

Aus Ideologischen Gründen

In welchem Ausmaß hatte die Diplom- arbeit Auswirkung auf deine spätere Praxis?

Bedeutend!

Welchem Themengebiet würden Sie Ihre Diplomarbeit zuordnen?

Stadt- und Raumplanung

Handelt deine Diplomarbeit von einem konkreten Ort?

Ja, Obolon, in der Ukraine

Habst Du bei deiner Diplomarbeit mit außeruniversitären Institutionen zu- sammengearbeitet?

Ja, die Organisation Micro Diya arbeitete und forschte mit an dem Projekt.
5 / 59

DEMOKRATIEFORUM

Immer mehr beschäftigt uns das The- ma Demokratie, sowohl in Europa als auch außerhalb. Viele unterschiedliche Gruppierungen forderten im Laufe der letzten Jahre mehr Demokratie, Trans- parenz und Einflussnahme.Jedoch stellt sich die Frage, wo diese relativ theoretischen Forderungen tat- sächlich aktiv diskutiert werden können und welche Räumlichkeiten dafür not- wendig wären.

Sowohl der Begriff als auch die Idee der Demokratie stammen aus der Antike und vereinen die Bedeutungen “herrschen” und “Macht ausüben”. So entspricht die Demokratie als Staatsform einer Volks- herrschaft, wo das Volk die letzte Ins- tanz in Bezug auf Entscheidungen und Legitimation hat.Die Demokratie, wie wir sie kennen,
ist noch relativ neu und hat sich erst im 18. Jahrhundert entwickelt. Ihr Ursprung liegt jedoch etwa 2500 Jahre zurück und ist einerseits in der athenischen De- mokratie und andererseits etwas später in der Römischen Republik begründet.

In Österreich werden politische Ent- scheidungen nicht vom Volk getroffen,sondern durch das Parlament. Die Re- präsentantInnen werden von den Bür- gern durch Wahlen bestimmt und somit befähigt, diese zu vertreten.Wahlen bilden das institutionelle Kern- stück, das Rückgrat einer jeden Demo- kratie. In Österreich werden fünf Insti- tutionen gewählt: Nationalrat, Landtag, Gemeinderat, europäisches Parlament und Bundespräsident.

Aus diesem Grund soll ein Demokratie- forum für Menschen entstehen, die sich bewusst für Partizipation entscheiden, aber auch für Menschen, die neugierig sind oder Informationen sammeln möchten.

Das geplante Demokratieforum befindet sich über dem Donaukanal, am Morzinplatz, in Wien und verbindet den 1. und den 2. Bezirk. Die Hauptfunktionen sind über mehrere Ebenen nach oben hin aufgeteilt, wobei sie sich um das in der Mitte liegende Herzstück wickeln.Der Versammlungsraum als unterer Bereich des Herzstückes verbindet
die Informationsvermittlungsebenen. Darüber befinden sich die Ebenen für die Informationsaufbereitung bzw. für BürgerInnenräte. Auf dieser Ebene sind vor allem flexible und fixe Arbeitsplätze, aber auch Besprechungsräume untergebracht.



5 / 59
5 / 59

IMPRESSUM

ARCHDIPLOMA 2019

Institut für Kunst & Gestalten
TU WIEN

archdiploma@tuwien.ac.at