UNVERSCHWENDET

— ein Interview mit Niki.

Erzähl mir ein bisschen über Unverschwendet und wie du dazugekommen bist.

Unverschwendet wurde 2016 gegründet von Andreas und Cornelia Diesenreiter und in diesem Jahr haben sie auch diesen Marktstand gekauft, um Quasi eine Basis zu schaffen für Unverschwendet. Wir produzieren Feinkost aus Überschüssen und vermitteln diese Überschüsse, also Überschüsse, die aus der Landwirtschaft kommen in der Landwirtschaft entstehen, weil das Volumen reicht ist und der Handel es nicht mehr aufnehmen kann. Weil sie zu groß sind, zu klein sind, zu dick sind, wie auch immer, nicht für Handel oder Industrie interessant sind. Diese Überschüsse kaufen wir den Landwirten ab und machen daraus unterschiedliche Produkte. Genau, Cornelia und Andreas habe das gegründet. Cornelia hat bei einer Abfallstudie mitgemacht, wo es darum ging 1 Tonne Abfall, zu untersuchen, was das für Abfälle sind und da waren immer ganz viele Lebensmittel dabei und so ist diese Idee irgendwie entstanden. Ich bin seit März bei Unverschwendet dabei, ich mach Produktentwicklung, Produktion, Rezeptentwicklung, Rezeptentwicklung, Qualitätsmanagement, das ist so mein Bereich. Derzeit macht aber jeder alles irgendwie, ich betreue derzeit den Laden und den Onlineshop. Man sieht das auch... Letztes Jahr wurde tatsächlich hier drinnen produziert, die Produktion ist mittlerweile ausgelagert, der Marktstand an sich dient jetzt als Shop. Primär vorne, der vordere Bereich, das ist wenns nicht gerade so angeräumt ist auch für Strategie- und Büroarbeit da, aber jetzt wird wahrscheinlich in den nächsten Monaten der Onlineshop hier kommissioniert und abgewickelt.

Warum genau am Schwendermarkt?
Eine Frage die ich tatsächlich nicht beantworten kann, also weil ich es nicht weiß... Ich glaub aber schon, dass das frei war zum einen und das es vom Namen her irgendwie ganz gut gepasst hat, weil der Name Unverschwendet gab es ja schon und so weit ich die Geschichte kenne gab es dann hier den Stand auch zu kaufen und Unverschwendet hat Förderung bekommen und im Rahmen dessen wurde dieser Stand gekauft, was vom Namen her jetzt ganz witzig passt.

Das heißt niemand von euch wohnt hier?
Cornelia wohnt in der Nähe, ist danach nach dem sie den Stand gekauft hat auch in die Nähe gezogen und wohnt nach wie vor ums Eck.

Soweit du weißt oder deiner Meinung nach, was funktioniert hier für euch oder generell am Markt, was ist gut und was ist schlecht?
Es ist ein kleiner Markt, ich hab ihn im Sommer erst so wirklich erlebt bzw. jetzt. Gut funktioniert einfach das, obwohl er so klein ist, einfach ein paar Läden gibt, die Leute anziehen, die das Konzept gut finden und deshalb zu uns kommen. Von der Zielgruppe passt das Landkind nebenan, die dann zu uns schauen, Landkind hat ja unsere Produkte und so. Wir konnten am Markt ein großes Melonen Event veranstalten vor einem Monat, das hat gut funktioniert und das ist was, was die dann schon Leute anzieht und generell glaube ich das der Schwendermarkt bisschen bekannter wird. Das geht ganz gut und auch das viele Veranstaltungen gerade passieren. Das Landkind ist hierbei auch recht engagiert, dass die einfach Leute herbringen und Events veranstalten und so. Das merken auch wir, aber ich muss sagen wir haben erst seit zwei Wochen jetzt  wieder offen, gerade auch nicht unsere Kernkompetenz einen Marktstand zu führen. Das war so mein Eindruck!

Glaubst du, dass der Schwendermarkt ein besserer Standort für euch ist? Wegen dem Publikum oder wegen den anderen Lokalen die hier sind oder wurde es genau so gut auf einem anderen Markt funktionieren?
Ja, ich denk schon. Also grundsätzlich da so eine Marktlage für so ein Konzept ganz spannend ist, weil man immer sehr viel Erklärung und Konzept herzeigen irgendwie bei uns gut funktioniert und das kann man gut an einem Marktstand. Unser Konzept allein aus einem Büro heraus zu arbeiten glaube ich würde auch gehen, aber macht halt so mehr Sinn, wenn man irgendwie einen Standort hat, ob das jetzt auch auf einem anderen Markt auch funktionieren würde, denke ja. Denke, würde auch als kleines Pop-Up irgendwo bei wem anderen, anderem Standort auch funktionieren.

Du bist zwar nicht so lange hier, aber wie siehst du die Zukunft vom Schwendermarkt? Was wünschst du dir? Was könnte besser funktionieren?
Soweit mein Eindruck ist, funktioniert die Kommunikation mit dem Marktamt, mit diesem ganzen Institutionen die da drum herum stehen mit uns recht gut. Das passt eigentlich ganz gut, wir hatten ein bisschen Schwierigkeiten mit neben an, das wird möglicherweise jetzt auch eine Toilette. Also dieser Laden ist ja zugemacht geworden, das wird jetzt eruiert was da jetzt reinkommt. Da sehe ich für unsere Zukunft, das ist nicht so schön, dieser Gedanke, dass da ein Klo ist und da ein Müllraum ist, wobei das auch umgewidmet wird, weiß man halt nicht. Grundsätzlich wen der Markt wachsen würde oder wenn es noch mehr Stände gibt, würde es glaube ich viele Synergien ergeben, die uns alle dann irgendwie gut beeinflussen können. Das Marktklima an sich ist schon sehr nett, man kennt sich halt und da ist schon ein guter Zusammenhalt da.

Was würde hier eher funktionieren, wenn da mehr mobile Obststände wären oder ebenso Mischung zwischen Lokal und Laden?
Ich glaub beides, der Platz für mobile kleine Standln ist am Platz vorne auch gegeben. Ich denk schon, wenn da zwei drei Läden sind, die auch moderne Konzepte verfolgen, die schaffen dann auch wieder Leute in dem Bezirk und das ist ein nettes Konglomerat das wir hier haben. Junge Leute, ältere Leute, mit Leuten denen Nachhaltigkeit wichtig ist, also ganz unterschiedlich.