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ROSENSTEIN-
QUARTIER
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Um die geplanten Qualitäten des Nordwestbahnhofes genauer festzustellen, wurde das Rosensteinquartier in Stuttgart als Vergleichsprojekt herangezogen. Aus dem Stuttgarter Rosensteinviertel soll nach der Fertigstellung des Infrastrukturprojektes ,,Stuttgart 21“ ein neuer Stadtteil entstehen, dessen Mitte durch den zukünftigen Gleisbogenparkdefiniert wird. Um den geplanten Freiraum werden einzelne, vordefinierte Quartiere angeordnet, die den in Zukunft frei werden Gleisflächen hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof ein neues Erscheinungsbild geben werden.

Das Rosensteinquartier ist in vier Viertel unterteilt. Jedes von ihnen hat seinen eigenen Charakter und verkörpert unterschiedliche Nutzungen und Lebensweisen. Die „MakerCity“ ist das Kreativquartier, in dem sogenannte Aurazonen entstehen sollen. Diese sollen den Bewohner*innen und Nutzer*innen die Möglichkeit bieten, den öffentlichen und privaten Bereich miteinander zu vermischen. Das „Rosensteinviertel“ dient dem Wohnen im Grünen. Der „Rosenstein Campus“ ist ein Ort des Lernens. Er ermöglicht Bildung und Forschung für alle Generationen. Das vierte und letzte Viertel ist das „Europaquartier“. Dort soll eine lebendige Nutzungsmischung entstehen, Wohnen und Arbeiten mit sozialer Infrastruktur und kommerzieller Nutzung, in Form einer urbanen Meile.
“In der Maker City sollen alle eine Heimat finden, in der sie kreativ arbeiten können.”
Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau,
Wohnen und Umwelt der Stadt Stuttgart

ROSENSTEINQUARTIER

Eine auto-arme Stadtstruktur durch Multimodalität unterschiedlicher Verkehrsträger wird angestrebt. Am Rand angeordnete Garagen sollen den Verkehr abfangen und im Inneren auf ein Minimum reduzieren. Zwischen den Quartieren sind Anliegerstraßen geplant, in den Vierteln selbst sind aber keine Stellplätze angedacht. Dafür wird das ganze Rosensteinquartier von durchgängigen Radwegnetzen durchzogen, auch neu entstehende Radschnellwege sollen diese Art der Fortbewegung fördern.

Ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Energiekonzept zeichnet das Rosensteinquartier aus. Mit Hilfe eines „Smart Grids“, einem intelligenten Versorgungssystem, sollen alle Verbraucher, Erzeuger und Speichereinheiten miteinander verbunden werden. Strom stellt dabei den einzigen Energieträger dar und soll vom Quartier, durch Photovoltaiksysteme an Dächern und Fassaden, selbst erzeugt werden. Die Wärmeerzeugung soll innerhalb jedes Viertels, über ein dezentrales Wärmepumpensystem entstehen. Zusammenfassend soll dadurch ein wirtschaftliches System, mit einem CO2-neutralen Energiekonzept, zustande kommen, um eine dauerhafte Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Wie stellen Sie sich Freiraum- und Landschaftsarchitektur in 10 bis 15 Jahren vor?
Die Frage ist schwer zu beantworten. Die Entwicklung, die in der vorherigen Frage bereits angesprochen wurde, schreitet hoffentlich voran. Partizipationsprozesse werden sicherlich auch noch an Bedeutung gewinnen. Früher waren die Planungsprozesse eindimensionaler, erst wurde man beauftragt, dann ist man in ein Gremium gegangen und dann wurde gebaut. Heute steht der Nutzer mehr im Fokus, und Partizipation wird hoffentlich noch wichtiger, wie es im Rosensteinquartier ja schon der Fall ist.
Wie gestaltet sich der Außenraum im Rosensteinquartier?
Wir werden eine sehr hohe Bebauungsdichte im ganzen Quartier haben, umso wichtiger sind die grünen Freiräume für das ganze Gebiet. Stadtklima und Ökologie stehen im Fokus der ganzen Planung und haben sich auf einige Entscheidungen ausgewirkt, sowohl im Außenraum als auch auf die Bebauung der einzelnen Teilgebiete. Das Rosensteinquartier soll zu einem grünen und klimagerechten Viertel werden. Ein zentraler Bereich im Außenraum ist der Gleisbogenpark, der als Loop die einzelnen Teilquartiere Rosenstein, Maker City und die bereits bestehende Bebauung miteinander verbindet. Als „hybrider Park“ vereint er verschiedene Nutzungen, dazu gehört ein zentraler Radweg, Sport- und Bewegungsflächen sowie ein Angebot an sozialen und kulturellen Einrichtungen. Der gesamte geplante Außenraumbietet für alle Anwohner eine diverse Nutzungspalette.
,,Wir werden weniger bauen können und mehr Ressourcen schonen müssen."
Koeber Landschaftsarchitekten sind ein Stuttgarter Büro und planen seit mehr als 25 Jahren hauptsächlich Privatgärten, öffentliche Parkanlagen, anspruchsvolle Freiräume für Kindergärten, Bildungs- und Forschungseinrichtungen.
Sie haben mit asp Architekten 2018 den Wettbewerb für das Rosensteinquartier in Stuttgart gewonnen. Könnten Sie uns kurz von Ihrer Planung berichten?
Wir hatten für den Entwurf des Rosensteinquartiers ein etwas robusteres Konzept, mit der Anmutung der klassische Blockrandstruktur, das aber gar nicht unbedingt unser erstes Ziel war. Das zentrale Gebiet in Stuttgart gliedert sich bei unserem Entwurf in drei Teilgebiete. Es hat nur einen wirklichen Hochpunkt, da um Höhen in Stuttgart sehr gekämpft wird. Es sind zwischen 4800 und 5600 Wohnungen geplant, das Gebiet ist so dicht wie möglich gebaut, aber der notwendige Arten- und Naturschutz gibt einiges vor. Wir haben die soziale Infrastruktur voll integriert. Es wird große Schulstandorte und 24 Kitas geben. Alte Lokomotivschuppen, die sich auf dem Gebiet befinden, werden zu Kulturstandorten für Künstler, als Ergänzung zu den bereits bestehenden Wagenhallen. Auch ein Überwerfungsbauwerk der Bahn wird komplett freigelegt und als Kulturort für Ateliers genutzt werden. Durch dieses Bauwerk wird auch innerhalb des Gleisbogenparks ein Längs-Höhensprung von bis zu 16 Metern überwunden. Die Maker City, als eines der Teilgebiete, bietet einen hohen Gewerbeanteil und wird unter anderem als Zwischennutzung die Oper beherbergen, während die Stuttgarter Oper saniert wird. Dieses Interimsgebäude wird dann zu Werkstätten umgerüstet.
,,Wir betrachten den ganzen Planungsprozess als einen Prozess. Es ist nichts abgeschlossen, es ist nichts finalisiert. Es soll flexibel sein und es soll Veränderungen geben"

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