NWBH
ÜBER UNS
WHAT'S NEXT
ROSENSTEIN-
QUARTIER
VS
Anhand der durchgeführten Umfrage und Analyse der Tagesabläufe wurden die von der wienerischen Bevölkerung gewünschten Angebote aufgelistet. Die Intervention sollte es ermöglichen, diese Vielfalt an Nutzungen im Stadtraum anzubieten und einen generationsübergreifenden Entwurf zu schaffen. Die Module sollten Bildung-, Kultur- und Freizeit- sowie soziale Angebote ermöglichen. Die Räume werden flexibel genutzt - es wird möglich sein einerseits einen Tanzkurs, Malkurs, Yoga, Nachmittagsbetreuung zu organisieren, andererseits können die Räume privat gemietet werden als ein sozialer Treffpunkt, Bandproberaum oder Co-Working-Space. Während eines Stadtfestes können die Module als Verkaufsstätte verwendet werden. Die Außenwände der Einheiten bieten beispielsweise Möglichkeiten wie ein Open-Air-Kino und Freiraum-Aktivitäten wie Bouldern zu veranstalten. What's next sollte die Antwort auf variierenden Nutzungsbedarf im Stadtraum liefern und gleichzeitig generationsübergreifende Angebote und Flexibilität schaffen.

MODULE

INTERVIEW
TAMARA SCHWARZMAYR

Welche Rolle hat Kultur im Stadtraum für Sie?
Kultur passiert ja immer, wenn menschliche Interaktion stattfindet, und da besteht eben auch ein Unterschied zwischen Kunst und Kultur. Es ist immer die Frage, wie weit man die Definition von Kultur begreift; auch Zeichnen, Malen, Yoga und Hausaufgaben gemeinsam machen sind kulturelle Prozesse von Menschen. Dabei geht es nicht um die Hochkultur, sondern um eine alltägliche Kultur des Austausches zwischen Menschen und gemeinsamen Praxen. Kultur muss nicht nur in der Stadt eine Präsenz haben, auch auf dem Land spielt Kultur eine sehr wichtige Rolle. Es ist notwendig in der Stadt und auf dem Land ausgezeichnete Orte für Kultur zu haben, als Einladung sich zu treffen und Dinge gemeinsam zu tun. Diese Orte müssen geschaffen werden und sollten sich auch weiterentwickeln lassen. Es braucht eine gewisse Interaktionsperspektive mit diesen Räumen, die den Ort selbst vielleicht auch mit verändert, um nicht statisch in seinen kulturellen Handlungen zu bleiben. Man muss sich auch weiterentwickeln können.
Was könnten Sie uns für die Planung kultureller Räume mit auf den Weg geben?
Das Wohlfühlen in Räumen ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Eine große Qualität ist es, wenn man es schafft, möglichst viele Menschen damit anzusprechen. Kulturräume sollen Platz für viele Bedürfnisse schaffen. Für Neubauten braucht es in der Planung genaue Kennzahlen für Kultur, wie auch in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Expert*in­nen die wissen, was Kulturräume brauchen und Ansprech­personen aus unterschiedlichen Kulturbereichen sind für die Planung wichtig. Auf städtischer Ebene gibt es in diese Richtung bereits erste Entwicklungsschritte.
"Ich finde es immer ganz wichtig, dass man sich daran erinnert, dass etwas, was uns Menschen auch zu einem gewissen Grad zu Menschen macht, unsere kulturelle Handlungen sind."
Was brauchen kulturelle Angebote, um zu funktionieren?
Flexibilität ist sehr wichtig. Zum einen ist eine nutzungsoffene Gestaltung sehr wichtig, aber auch unterschiedliche Raumgrößen und Beschaffenheiten spielen eine große Rolle. Durch unterschiedliche räumliche Qualitäten, zum Beispiel lichtdurchflutete, sehr öffentliche Räume oder geschlossenere Räume mit mehr Privatsphäre werden Möglichkeiten für verschiedene Nutzungen und Aneignungen geschaffen, ohne eine bindende Konkretisierung vorzunehmen. Die Menschen werden gemeinsam ausmachen, was wo stattfinden kann und ihre kulturellen Orte selbst mitgestalten .
Tamara Schwarzmayr ist Kulturwissenschaftlerin, sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaften und Spanisch/Portugiesisch. Sie hat sich während ihrer Ausbildung viel im Ausland, vorwiegend in Lateinamerika, aufgehalten und hat dort begonnen sich mit städtischen Räumen zu beschäftigen.

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KONKLUSIO

Im Verlauf der Recherche ist bereits klar geworden, dass die momentane Planung des Stadtquartiers am Nordwestbahnhofes einzelne Lücken aufweist. Durch unseren Interventionsvorschlag wollen wir am Nordwestbahnhof Flexibilität und effektive Nutzung der Räume ermöglichen und einzelne dieser Lücken schließen. Der Nordwestbahnhof soll ein lebendiges und lebenswertes Quartier werden, das im Laufe der Zeit mitwächst und nicht nur für die Bewohner*innen interessant ist, sondern auch alle Anrainer*innen und Wiener*innen durch seine Angebote einlädt und anspricht.

In unseren Augen muss der neue Nordwestbahnhof für unterschiedliche und wandelbare Nutzungen gewappnet sein. Unser Leben wird 2035 anders aussehen als heute, oder zu Beginn der Planung im Jahr 2008.