ROCHUSMARKT

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Fotodokumentation

Gesichte des Rochusmarktes

Polina Baliuk
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Portal zum Rochusmarkt

Iuliia Radynska
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Kontra.Markt

Werner Salzburger
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Marktbewegung

Michael Heiderer

INTERVIEWS

Intervention

WER GEWINNT DIE GOLDENE GURKE?

ICH WILL BEWERTEN!

Wozu das ganze?

Durch diese Aktion soll Bewusstsein für die Qualität und den Service des Marktes geschaffen werden um dem Trend des schnelllebigen Konsums entgegenzuwirken. Zudem wird das Gesamterlebnis „Markt” durch das Miteinbeziehen der Kunden aufgewertet und persönlicher gestaltet.Der Kunde erfährt eine Wertschätzung durch das aktive Mit-einbeziehen in das Marktleben, der Möglichkeit eines direkten, unkomplizierten Feedbacks und profitiert von dem sich stetig verbesserndem AngebotDie Standbetreiber sollen durch den Anreiz des Bewertungs-systems mehr Wert auf Qualität, Service und Innovation legen und somit die Gesamtqualität des Rochusmarktes weiter stei-gern und sein Image profilieren.

Wer gewinnt die Goldene Gurke?

Ein monatlicher Wettbewerb unter den Standbetreibern des Rochusmarktes mit einer Wandertrophäe in Form einer gol-denen Gurke, soll einerseits die Standbetreiber motivieren ihr Angebot und ihren Service konstant zu halten oder sogar zu verbessern.Andererseits wird den Marktkunden eine direkte und unbü-rokratische Möglichkeit für positives und negatives Feedback gegeben, Dadurch wird die Beziehung des Rochusmarktes mit seinen Besuchern intensiviert und konstruktiv bereichert.

Wofür steht die goldene Gurke?

Die goldene Gurke steht für unterschiedliche Aspekte des Marktlebens. Einerseits symbolisiert sie den Wert und die Qualität der verkauften Lebensmittel. Die Vergoldung eines all-täglichen Konsumgutes mit relativ geringem monetären Wert stellt aber auch ein Mahnmal gegen die Verschwendung von Waren aller Art dar. Nicht zuletzt kann die goldene Gurke auch als Symbol für die royale Behandlung der Kunden gesehen werden.

Wer bekommt die goldene Gurke?

Die goldene Gurke wird jedes Monat neu vergeben und ist so-mit eine Wandertrophäe. Monatlich können die Standbetreiber Punkte sammeln, die ihre Kunden unter Rücksicht auf Kriterien wie Service, Sauberkeit, Innovation oder Preis vergeben können, Die gesammelte Anzahl der Punkte bestimmt den Gewinner.

Wie funktioniert die Abstimmung?

Bei jedem Einkauf erhalten die Kunden des Marktes eine Post-karte, die auf den Wettbewerb aufmerksam macht. Auf der Rückseite findet sich eine Kriterienliste als Leitfaden oder mögliche Entscheidungshilfe für die Abstimmung. Die Abstimmung wird online auf der Website durchgeführt. Es ist erforderlich zur Abstimmung eine Mailadresse anzugeben, um Mehrfachabstimmungen und Manipulation zu verhindern.Der Gewinner erhält am Monatsende die goldene Gurke für seine Verdienste.

Ist die Teilnahme mit kosten verbunden?

Die Teilnahme ist für die Standbetreiber und Kunden kostenfrei.Die Kostenübernahme für strukturelle Aufwände wie Website, Verleihungszeremonie und Gurke seitens des Marktamtes ist noch nicht vollständig geklärt.

ROCHUS 2030

                01.01.2030

             Heute tritt die neue europaweite Marktordnung in Kraft. Ausverkaufte Automaten im Marktgebiet sind nicht mehr Erlaubt. Jeder der Automaten auf den Märkten muss, sofern ein Produkt ausverkauft ist binnen 2 Stunden wieder befüllt werden. Ein Leerstand und somit eine Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten kann dem kulinarisch anspruchslosen Publikum von heute nicht mehr zugemutet werden.

     Ein mehrsprachiges Raunen geht durch die online Videokonferenz der Automatenbetreiber am Rochusmarkt. Man ist sich einig: dies ist die härteste gesetzliche Vorgabe seit geraumer Zeit. Die kontinuierliche Wiederbestückung mittels Drohnen ist leider immer noch im Versuchsstadium,  Die Leute lassen sich die Sachen heute ohnehin liefern; dies könnte, wie bei vielen anderen Märkten schon geschehen, das Ende des Rochusmarktes bedeuten.

       Etwas mehr Zuversicht hören wir bei Ferdinand A., mittlerweile 65 Jahre alt, einem der letzten wiener Marktomaten-Betreiber. Er äußert sich online folgendermaßen: „Die Einführung der SelfserRochus 2030vice-Kassen in den Supermärkten haben wir anfangs skeptisch gesehen; wir befürchteten den Verlust des persönlichen Kontaktes zum Kunden. Auf den Märkten konnten wir dies noch über ein paar Jahre am Laufen halten. Der nächste große Rückschlag war das Dekret zur schrittweisen Abschaffung des Bargeldes bis 2050. Der größte Schritt der letzten Jahre war aber die Zulassung des Umbaus von Marktständen zu vollautomatischen, personal-losen Maschinen. Das boomte natürlich immens. Innerhalb von 2 Jahren waren fast alle althergebrachten Marktstände Vergangenheit. Damit ging natürlich der Ausverkauf an internationale Unternehmen los. Ich sehe das ganze als eine relativ natürliche Entwicklung. Die Gesellschaft verändert sich, und damit auch Ihre Gewohnheiten. Wir als Markt werden uns wie immer mitentwickeln.

TU Wien, 2018 / 2019

Diese Arbeit ist im Rahmen des Moduls "Integrales Komunikationsdesign und Visualisierung" am Institute für Kunst Gestaltung entstanden. Im Wintersemester beobachten und analysieren wir den Rochusmarkt.

Studierende: Polina Baliuk, Iuliia Radynska, Michael Heiderer, Werner Salzburger.

Betreuung: Otto Mittmannsgruber, Tobias Schererbauer, Stefan Lechleitner, Florian Gruber, Sophie Dvorak, Enrico Bravi.

Institut für Kunst und Gestaltung, Argentinierstr. 8, 1040 Wien