Die Beziehung zwischen London und seinem Fluss war schon immer eng und unterlag im Laufe der Jahrhunderte vielen Veränderungen. Die Themse hat die Entwicklung des Londoner Stadtgefüges maßgeblich beeinflusst, angefangen von der Standortbestimmung der Stadt bis hin zum Hauptfaktor für ihr Wachstum.
Mit dem Niedergang der Bedeutung des Wasserhandels in den 1960er Jahren zogen die Londoner Häfen nach Osten und aus der Stadt heraus und hinterließen riesige leerstehende Lagerhallen. Das Gebiet wurde für die Industrie erschlossen, die Hafenmauern verblieben und trennten weiterhin die Stadt von der Themse, wodurch sich die soziale und physische Verschlechterung des Gebietes verschärfte.
Unter der Thatcher-Regierung in den 1980er Jahren wurde die London Docklands Development Corporation (LDDC) gegründet, eine nichtstaatliche Organisation, um die Erneuerung der Docklands voranzutreiben.
Der großflächige Umbau von leeren Lagern und Häfen führte zu einem starken Anstieg der Immobilienwerte entlang des Flusses. Die Planung von Verbindungen zu benachbarten Stadtteilen oder die Umsetzung eines zusammenhängenden Städtebaus wurden jedoch vernachlässigt.
In Wapping, einem früheren Hafenviertel in der Nähe des Stadtzentrums, ist dies besonders gut erkennbar. Die Entwicklung der Brachflächen dieses Gebietes hat den Zugang zum Flussufer erschwert und die Verbindung von Fluss und Stadtgefüge unterbrochen.
Auf dem ehemaligen Standort einer Hafenanlage wird ein öffentliches Gebäude vorgeschlagen, das Stadt und Fluss verbindet und weitläufige öffentliche Freiflächen bietet. Räumlich und programmatisch stellt das River Science Center eine neue Beziehung zwischen der Öffentlichkeit und der Themse her, um eine Veränderung der Nutzung und Wahrnehmung von Londons wertvollstem Freiraum zu bewirken.