Wherever it rains,
we go there.

CHOCIAN Emilia

Dem Regen hinterher

Die Region Afar liegt im nordöstlichen Teil Äthiopiens und grenzt im Osten an Dschibuti und im Norden an Eritrea. Sie umfasst fast 100 000 km2 und wird von rund 1,4 Millionen Menschen bewohnt. Etwa 10 - 20% der Bevölkerung lebt in Städten, während der restliche Teil der Bevölkerung einen nomadischen Lebensstil verfolgt und extensive Weidewirtschaft betreibt.      

Die Wohnformen der Afar, die in verschiedenen Teilen der Region leben, weisen eine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit ihrer Architektur an verschiedene Gegebenheiten auf und beweisen die enorme Lernfähigkeit der Bevölkerung. Die Kultur des Bauens unter Nomaden wird gänzlich vom ländlichen Lebensstil und von Überlebensstrategien bestimmt. Verschiedene räumliche Lösungen in unterschiedlichen Regionen veranschaulichen die praktische Herangehensweise der Gemeinschaft an die Architektur. Sie dient stets einem bestimmten Zweck und passt sich an die jeweilige örtliche Situation an.Nomaden berücksichtigen verschiedenste Aspekte ihrer Umwelt und Umgebung, um sich für eine Migrations- und Siedlungsstrategie zu entscheiden. Die Verfügbarkeit von Wasser und Weideland bestimmt die Richtung und Häufigkeit der Wanderbewegung, wodurch wiederum die Wohntypologie definiert wird. Die Architektur muss in gewissem Maße tragbar sein, aus leichten Materialien bestehen und sich leicht zerlegen und wieder zusammenbauen lassen.      

Die Afar-Gemeinde ist jedoch durch Klimawandel, Rückgang der Niederschläge, und Entwaldung der Region gezwungen ihren Lebensstil zu ändern. Viele von ihnen sind auf die städtischen Gebiete angewiesen um Getreide oder andere Nahrungsmittel zu kaufen, um ihre Familien zu versorgen. Andere verlieren gänzlich ihren pastoralen Lebensstil und lassen sich in den Städten nieder.

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