Welcher Verzichtstyp
bist du?

Verzichtstypen

Folge den Pfaden ...
Berechnen wir unseren Fußabdruck, werden einige von uns in eine Art Schockstarre verfallen. Viele können sich nicht vorstellen ihr Leben umzukrempeln, um gemeinsam die Klimaziele zu erreichen. Doch selbst aktiv zu werden ist einfacher als man denkt. Im letzten Kapitel haben wir gelernt, dass wir ein Verhaltenszielsetzen müssen, um Gewohnheiten zu verändern.

Sei mal ehrlich zu Dir: Welchen Beitrag könntest Du zum Klimaschutz leisten? Auf was möchtest Du verzichten? Oder möchtest Du auf nichts verzichten? Finde dein Ziel heraus, indem Du dem Pfad auf der nächsten Seite folgst. Es soll der erste Anreiz sein, Dich kreativ werden lassen, um durch das Verzichten etwas zu gewinnen.

Minimalismus

Mit Weniger glücklicher sein

„Ich weiß nicht, was die drei meist gesagten Wörter in amerikanischen Familien sind. Entweder es ist I love you oder I want that”
Dieses Zitat stammt aus dem Film „Minimalism: A Documentary about the important things” von zwei Amerikanern , die feststellen, dass sie der Amercian Dream nicht erfüllt. Sie könnten sich alles leisten, doch der Konsummacht sie nicht mehr glücklich. Sie entscheiden minimalistischer zu leben und packen alle ihre Dinge in Umzugskartons und versuchen ohne sie auszukommen. Inspiriert von dem Buch „The100 things Challenge“ von Dave Bruno bekam Minimalismus neuen Wind. Seitdem gibt es viele Videos im Netz in denen Menschen über ihre Erfahrungen, 30 Tagen mit 100 Dingen zu leben, berichten. Quelle: Dokumentarfilm, Minimalism: A Documentary About the Important Things, Millburnand Nicodemus, 2016

KonMarie Methode

Aufräumen, Sortieren & Glücklich sein

„Does ist spark joy?“, fragen sich Marie Kondos Kunden:innen beim Aufräumen ihres Zuhauses. Wenn dir das Ding keine Freude bereitet: Weg damit! Wenn schon: Behalte es und schätze es mehr!
Marie Kondo, die Königin des Aufräumens, propagiert ebenso die Einstellung: Weniger ist mehr. 2019 produzierte sie die Show “Cleaning Up with Marie Kondo“ und löste einen Ordnungstrend aus.
Die Kon-Marie Methode: Räume deinen gesamten Kleiderschrank aus und frage dich bei jedem Teil, ob es dich glücklich macht. Wende das gleiche Prinzip in deiner Küche an usw.. Quelle: Marie Kondo, 2013, Magic Cleaning

Frugalismus

Freiheit und Glück durch Sparsamkeit

Frugalismus steht für einen sparsamen Lebensstil, der einen in die finanzielle Unabhängigkeit führen soll. Der Grundgedanke ist sparsam zu leben, nur für Dinge Geld ausgeben, die einempersönlich wichtig sind. Überlege zuerst, was die drei wichtigsten Ziele im Leben sind und wie diese durch deine Ausgaben unterstützt werden oder nicht. Ebenso die gegensätzliche Frage: Was brauchst du eigentlich nicht, um glücklich zu sein? Kannst du deine Wohnfläche minimieren oder dein Auto verkaufen? So kannst du Geldsparen, es anlegen und finanziell unabhängig werden. Florian Wagner vergleicht in dem Buch „Rente mit 40“ monatliche Ausgaben von einem „normalen“ Leben und einem frugalistischen Leben. Es werden Schwerpunkte gesetzt, alles was einen nicht glücklich macht wird gestrichen und somit bleibt einem Geld.
Quelle: Florian Wagner, finanzielle Freiheit und Glück durch Frugalismus (2019), Seite 188-190

Zero Waste

Aufräumen, Sortieren & Glücklich sein

Ein:e Österreicher:in sammelt pro Tag 1,5 kgMüll an. Das meiste was wir konsumieren ist verpackt.Vieles kann recycelt werden wie zum BeispielPapier, doch es gibt auch viele Materialienwie Plastik aus fossilen Stoffen oder Verbundstoffenwie Tetrapak, die aufwendig getrenntwerden müssen. Doch pass auf! Glas zumBeispiel ist sehr energieintensiv im Recyclingprozess.Ebenso Baumwolltaschen. Mehrweg istdas Stichwort. Nützen wir Dinge öfter, könnenviele Ressourcen gespart werden. Stofftaschenmüssen mindestens 30-mal genützt werden,um dieselbe CO₂ Emission wie Papiertaschenzu erreichen. In Wien gibt es bereits eine großeZero-Waste-Community, die sich gegenseitigTipps gibt.Quelle: www.empa.ch/documents/56122/458579/Oekobilanz-Tragetaschen.pdf/490f9506-a9d1-4ad8-ac56-e797cc39246a?version=1.1www.zerowasteaustria.at/was-ist-zero-waste.html

Vegetarismus

Pflanzliche Ernährung als Maßnahme

Die Fleischproduktion verursacht bis zu 18% der globalen Treibhauseffekte. In Österreich wird dreimal so viel Fleisch gegessen, wie gesundheitlich empfohlen wird. Eine vegane odervegetarische Ernährung trägt nicht nur zu einer ausgewogenen Gesundheit bei, sondern bietet die Möglichkeit eine größere Vielfalt beim Essen zu entdecken. Quelle: Lindenthal, Schlatzer, 2020, Studie Klimaschutz & Ernährung, Wien: https://bit.ly/3o1vzLD

Urlaub

Auto oder Zug

Jeder fährt gerne ans Meer. Doch wie viel CO₂ emittiert eigentlich mein 7-tägiger Badeurlaub in Kroatien? Hier werden drei Varianten mit dem Start in Wien und dem Ziel in Split verglichen.

Am klimaschädlichsten wäre die An- und Rückreise mit dem Auto, Nächtigung im 4-Sterne-Hotel mit normaler Verpflegung. Schon um einiges klimafreundlicher wäre, anstatt das Auto den Zug zu wählen. Zu guter Letzt könnte noch eine weniger luxuriöse Unterkunft gebucht werden. Ob man sich vegetarisch oder sich auch mit tierischen Produkten ernährt, macht im Vergleich zu Anreise und Art der Unterkunft fast keinen Unterschied. Quelle: http://www.fussabdrucksrechner.at/de/calculation/tourism

Aktive Mobilität

Fahrradfahren oder zu Fuß gehen

Einer Studie der Universität Lund zufolge kostet der Gesellschaft jeder gefahrene Kilometer eines Autos 27 Cent. Infrastruktur, Lärm und Luftverschmutzung sind die drei Hauptfaktoren. Hingegen gewinnt die Gesellschaft durch einen gefahrenen Radkilometer 30 Cent. Wie soll das denn funktionieren? Zwar fallen auch geringe Infrastruktur kosten an, jedoch bringt Radfahren positive körperliche Affekte. Die Menschen halten sich fit und belasten das staatliche Gesundheitssystem nicht. Auch die erhöhte Lebenserwartung wurde berücksichtigt und als Kostenfaktor für die Allgemeinheit eingerechnet, da länger Pension bezogen wird.

Private Kosten fallen beim Auto großteils auf die Betriebskosten, Stau und Parken. Beim Radfahren sind die längeren Fahrzeiten berücksichtigt, aber die Gesundheitsaffekte und die höhere Lebenserwartung drehen das Blatt. Wird der eine Kilometer nicht Auto gefahren sondern mit dem Rad, summiert sich die Differenz und die Gesellschaft gewinnt 57 Cent. Fahrradfahren oder zu Fuß gehen Quelle: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/fahrrad-hat-gesamtgesellschaftlichen-nutzen-von-30

Klima Handabdruck

Nütze deine Stimme

Wir können viel durch unser Verhalten zum Klima beitragen. Doch persönliche Maßnahmen haben eine Grenze. Selbst wenn ein:e Österreicher:in perfekt leben würde, immer saisonal und regional isst, komplett auf tierische Produkteverzichtet, nie fliegt, sehr sparsam Wasser verwendet und so weiter, selbst dann haben wir einen gewissen CO₂-Ausstoß. Lebt man in Österreichbeginnt der Fußabdruckrechner mit 1,5gha, dem grauen Fußabdruck. Der Teil, der durchpersönliche Maßnahmen nicht beeinflussbar ist. Der Teil, den nur Politik und Unternehmen beeinflussen können.
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