Auffällig ist, dass sehr viel mehr Frauen als Männer an unserer Umfrage teilnahmen, obwohl wir sie in Foren posteten, in denen das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist.
Fast die Hälfte der Teilnehmer*innen ist zwischen 18 und 29 Jahren alt. Andere Studien zum Rauschmittelkonsum zeigen, dass junge Menschen im Allgemeinen am experimentierfreudigsten sind und viele die ein oder andere Substanz in diesem Alter einmal probieren, ohne in Folge davon abhängig zu werden oder sie regelmäßig zu konsumieren. Die kleinste Teilnehmergruppe ist die Gruppe der 50–69-Jährigen, was aber im Zusammenhang mit dem Medium Internet stehen könnte.
Die Grafik stellt die am häufigsten konsumierten Rauschmittel dar. Mittels Zusatzfeldern konnte angegeben werden, welche Drogen außerdem konsumiert werden. Unsere Umfrage ergibt – wenig überraschend – dass die meistkonsumierten Rauschmittel die Legalen sind. Doch auch mit illegalen Drogen haben die Teilnehmer unserer Umfrage durchaus Erfahrungen gesammelt, wie die Antworten aus den Zusatzfeldern zeigen.
Top-Motivationen unter "Andere":
1. Familie (10)
2. Schmerzpatient/Depression (3)
3. Weil ich wollte (2)
4. Genussmensch (2)
5. Corona (1)
95 % der Teilnehmer glauben an den Klimawandel und 86 % gaben an, im Alltag bemüht zu sein, klima- und umweltbewusst zu handeln. Für uns war wichtig, herauszufinden, ob innerhalb dieser Gruppe ein Bewusstsein für mögliche Klimafolgen des Rauschmittelkonsums existiert. Mittels eines Schiebereglers konnten die Befragten angeben, ob ihnen „Klima“ oder „Genuss“ wichtiger ist. (siehe Abb. 5.1) Anschließend fragten wir, ob die Teilnehmer*innen überzeugt sind, dass ihr Rauschmittelkonsum sich auf das Klima auswirkt und was der Grund für ihre Überzeugung ist. Die Antworten waren sehr divers und spannend.
1. „Mir ist dann durch den Kreislaufabfall kalt, daher heize ich etwas mehr ein.“
2. „Ich kaufe zwar regionale Produkte, wodurch der Transport zu vernachlässigen ist. In Weingärten wird jedoch mit Gift gespritzt. Sicher nicht gesund. Aber natürlich wirkt sich alles aufs Klima aus. Kühllagerkosten, Energie, Produktion, Verpackung, Flaschen, Wasserverbrauch für Reinigung usw. Alles spielt mit rein.“
3. „Fast alles, was ich konsumiere hat das. In meinem Mengen ist allerdings vermutlich mein Obstkonsum tragender als die Drogen.“
4. „Rauchen verursacht viel Müll.“
5. „Flächen werden verschwendet, die für Nahrungsmittelproduktion oder Naturräume verwendet werden könnten.“
6. „Eventuell die Herstellung von Kokain.“
7. „Zigarettenstummel überall.“
8. „Ja, so wie jedes Konsumgut, das irgendwo erzeugt werden muss, abgepackt und transportiert werden muss. Ich glaube aber nicht, dass mein Bier umweltschädlicher ist als meine Banane. Daher jein.“
9. „Jede Industrie hat Auswirkungen auf das Klima, selbst „grünere Zweige“ wie Cannabisplantagen.“
10. „Treibhausgase durch Anbau, Verarbeitung, Herstellung von Gebinden, Transport, Wiederverwertung Ressourcenverbrauch und eventuelle Belastung des Gesundheitssystems.“
1. „Bier ist Bier.“
2. „Weil ich kein Plastik rauche.“
3. „Weil ich bio sauf.“
4. „Ich könnte mir keinen Grund vorstellen, warum Rauchen das Klima beeinträchtigen sollte.“
5. „Cannabis ist eine Pflanze und gehört demnach der Natur. Wie sollte eine natürliche Pflanze schaden? Nur weil sie verdampft bzw. verbrannt wird als Rauschmittel?“
6. „Weil ich die Art des Anbaus kenne und weiß, dass Individuen beispielsweise nur für 1% des Kohlenstoffdioxidausstoßes verantwortlich sind und die großen Sünder Konzerne sind, die ich mit meinem Konsum nicht unterstütze.“
7. „Ich glaube, dass der Klimawandel nicht mehr wirklich gebremst werden kann – zu viel Zeit ist seit den 70ern verschwendet worden, die möglichen Maßnahmen und Einsparungen von Einzelnen werden um Größenordnungen zu wenig bewirken.“
8. „Die negativen Auswirkungen davon sind so minimal bzw statistisch gesehen ein winziger Bruchteil [...] Ich esse fast nur vegan, gehe klauen/dumpstern, verteile Geld/Essen/andere benötigen Ressourcen solidarisch mit meinem nahen Umfeld, handele als Einzelperson so antikapitalistisch wie´s geht, das ist sicher mehr als manche anderen Menschen tun – das hilft aber alles nichts, solangs nur auf diese neoliberale Art thematisiert wird, und die eigentlichen Ursachen weiterhin verschleiert werden.“
9. „Ich bin kein Alkoholiker, sondern trinke nur dann, wenn ich Gusto darauf habe.“
10. „Das bissl Rauch ist die Geringste unserer Sorgen.“