MAPPING VIENNA INTO THE CLIMATE

Team

Bernhard Kaindl, Peter Lechner, Clara Pfaffinger, Charlotte Rossbach
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Er geht auf der Straßen,
Sagt net wohin.
Das Hirn voll heavy Metal,
Und seine Leber ist hin.

Seine Venen sind offen,
Und es riecht nach Formalin.
Das alles macht eam kan Kummer,
Weil er ist in Wien. 

Ganz Wien,
Ist heut auf Heroin.
Ganz Wien,
Träumt mit Mozambin. 

Ganz Wien,
Greift auch zu Kokain.
Man sieht, ganz Wien,
Ist so herrlich hin, hin, hin! 

Ganz Wien | Falco | 1980

Abb. 1.2: Bernhard Kaindl | Peter Lechner |
Clara Pfaffinger | Charlotte Roßbach

Mitseinem Lied „Ganz Wien“ legte der österreichische Musiker Falco im Jahr 1980nicht nur den Grundstein für seine Solokarriere, er beschrieb im Text auch diedamals im Aufschwung befindliche harte Drogenszene insowie diezerstörerische Wirkung des Drogenkonsums. Zu dieserZeit waren Texte über die Wiener Drogenszene noch ein Tabuthema, sodass „GanzWien“ im Rundfunk sogar zensiert wurde. Heute läuft Falcos Hit unzensiert indenRadios, und auch das Thema ist nicht mehr tabu. Diese „wilde“ Seite Wiensist im Straßenbild, etwa am Donaukanal mit all seinen eindeutigen Graffitis,algegenwärtig. Die Stadt Wien hat mit der Sucht- und Drogenkoordination Wien(SDW) eine eigene Einrichtung dafür geschaffen. 

Denkt man an negative Folgen von Rauschmittelkonsum, kommen einem als Erstes vermutlich die Folgen von jahrelangem Alkoholkonsum, Lungenkrebs durch Zigaretten und andere mögliche gesundheitliche und gesellschaftliche Folgen für die Konsumenten in den Sinn. Womöglich denkt man auch an benebelte Hippies, tote Junkies und kranke Fixer. Anschließend fällt einem vielleicht noch die mit illegalen Drogen zusammenhängende Kriminalität, die Dealer an den U6-Stationen in Wien oder der Drogenkrieg in Kolumbien ein. Doch die verheerenden Auswirkungen von Rauschmitteln beginnen bereits weit vor dem Konsum. Ihre Produktion und ihr Transport belasten Mensch und Natur.

 Im Rahmen des wissenschaftlichen Moduls mit dem Titel „Mapping Vienna into the Climate“ an der Technischen Universität Wien untersuchten wir in Kleingruppen zu vier Personen ein Semester lang jeweils verschiedene Faktoren in Wien, die einen Einfluss auf das Klima haben. Fast jegliche Art von Konsum vergrößert den ökologischen Fußabdruck des Einzelnen, weil damit Energie- und Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung und Abfälle verbunden sind. Wie verhält es sich also beim Konsum von legalen und illegalen Rauschmitteln? Welche Rauschmittel bevorzugen die Wiener? Wie viel wird wovon konsumiert und wo kommt es eigentlich her? Stimmt das Bild von Wien als „Drogenstadt“, das Falco in seinem Song skizziert hat? Unsere Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Fragen im Folgenden anhand von Infografiken und -texten, Interviews und Umfragen zu beantworten.